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Der
Bahnhof Jedlesee
vom Bau bis zum Abriss
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Zusammengestellt
von Ernst
Sladek |
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Die
beiden Konsortien Salm und Thurn-Taxis vereinigten sich 1867
zur Schaffung eines einheitlichen Unternehmens „Österreichische
Nordwestbahn“ (ÖNWB) mit dem Gedanken eine Bahnverbindung von Kolin
nach lglau mit einer Verlängerung nach Wien zu bauen. Die Konzession
für eine Lokomotiv-Eisenbahn von Wien über Znaim, Iglau, Deutschbrod,
Kolin nach Jungbunzlau mit der Bezeichnung „Österreichische
Nordwestbahn“ wurde 1868 erteilt
und die „K.K. priv. österr. Nordwestbahn" Gesellschaft gegründet. |
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Von
der bereits 1841 eröffnete Strecke
Floridsdorf - Stockerau der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn übernahm die
Nordwestbahn am 1.Juli 1871 die 19,8
km lange Strecke Jedlesee – Stockerau, der Betrieb wurde aber noch
drei Monate von der Nordbahn besorgt. Im gleichen Jahr konnte der
Betrieb auf der eingleisigen Bahnlinie Stockerau-Znaim aufgenommen
werden.
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Im
Sommer 1872 wurde die Nordwestbahnbrücke
über die Donau fertiggestellt. Der Verkehr wurde zwischen dem Nordwestbahnhof
im 2.Wiener Bezirk (entworfen und erbaut von Professors W.Bäumer) und Jedlersdorf aufgenommen.
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Baudirektor
der Nordwestbahn war
Ing. Wilhelm Hellwag, welcher bereits vom Bau der
Brennerbahn
entsprechende
Baupraxis besaß.
Chefarchitekt Carl Schlimp fertigte die meisten Pläne für die Hochbauten
dieser Bahnstrecke an und entwickelte Aufnahmsgebäudetypen in
verschiedenen Größenklassen und in mehreren Varianten.
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Die
Aufnahmsgebäude waren in vier Klassen geordnet, im oberen Stock
befanden sich in der Regel die Dienstwohnungen mit eigenen Hauseingängen.
Die
Hochbauten stellten aufgrund
der
Veröffentlichung der von Carl Schlimp erstellten
Bautypologie eine entsprechende Vorbildwirkung für andere
Bahngesellschaften dar. Kennzeichnend
ist für die stockhohen Gebäude die Verwendung von Sichtziegeln
als Gestaltungselement.
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Aufnahmsgebäude (AG) "Jedlesee":
Errichtet
1870, Typ Klasse II der Bautypen der Nordwest-Bahn, zweigeschossiger Baukörper
über
schwach kreuzförmigem Grundriß, längsgerichtetes Satteldach mit Querdach über
dem
Mittelrisalit,
Sichtziegel bei Sockel, Gesimsen und Fensterumrahmungen, sowie bei den Ecklisenen.
Objektbeschreibung:
Bundesdenkmalamt, Abt.für technische Denkmale
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1958 hat
man sich entschlossen die geplante Schnellbahn zu verwirklichen. Aus
diesem Grund wurde die nicht mehr benötigte Nordwestbahnbrücke und die
anschließenden Geleise der Nordwestbahn bis zur Einmündung vor dem Bahnhof
Jedlersdorf stillgelegt.
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Das Bahnhofsgebäude wurde nicht mehr
benötigt und die Räume einer sozialen Einrichtung vermietet. Leider
konnte ein sehr interessantes Projekt, das von einem Team mit Gerald
Pichowetz erstellt wurde, nicht verwirklicht werden. Geplant waren im
Bahnhofsgebäude, Ausstellungen, Modellbahnanlagen und vieles mehr. Die Sanierung
des Gebäudes hätte den fortbestand dieses typischen Bahnhofgebäudes der "ÖNWB"
gesichert. Vom Gelände aus waren Abfahrten mit Sonderzügen geplant.
Die hohen Kosten für eine Weiche (diese durfte keine Handweiche sein)
wollten die ÖBB nicht investieren, daher wurden bald danach die Schienen
zum und vor dem Bahnhof entfernt und somit dem interessanten Projekt der
Todesstoß versetzt.
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Fotos
vom Abriss des Bahnhofes.
Juni 2003
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Obwohl der Bahnhof mit Bescheid vom 24.9.1999
unter Denkmalschutz stand waren die Fenster und Türen aufgebrochen und
der Zutritt für jedermann möglich. Der Bahnhof
war dann mit seinen aufgerissenen Türen und Fenstern für Kinder als
Spielplatz und
Obdachlose zugänglich. Im November 2002 brannte es im Dachgeschoss,
daraufhin wurde um Aufhebung des Denkmalschutzes angesucht dem am
14.3.2003 stattgegeben wurde.
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Das animiertes Bild, zeigt den Standort vor und nach dem Abriss.
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Nach der Aufhebung des Denkmalschutzes wurde sofort um Abrissgenehmigung
angesucht und Anfang Juni 2003 der Bahnhof abgerissen.
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Für die Unterstützung
bedanke ich mich beim Bundesdenkmalamt, Abt. für technische Denkmale, Herrn DI
Dr. Wittasek.
Fotos: Archiv Floridsdorfer Bezirksmuseum, eb.Archiv
Ernst Sladek
Literatur: Unser schönes Floridsdorf
Juli 1972/Heft 2 / Die K.u.K. privilegierten Eisenbahnen der
österr.-ungarischen Monarchie 1828-1918 Richard Heinersdorf.
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Bahnhofsmodell 1: 87
Architektur - Karton - Bausatz
Ursprungsausführung ab 1870 bis Umbau um 1900
Eine Initiative von KLEINSERIEN
Österreich
Wird ab April 2011 nicht
mehr produziert!
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Bahnhofsmodell 1: 87
Architektur - Karton -
Bausatz
Ausführung nach Umbau bis 2003
Eine Initiative von
KLEINSERIEN Österreich
Wird ab April 2011 nicht
mehr produziert!
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Ab 27.April 2004 ist im Floridsdorfer Bezirksmuseum
je ein Modell im Maßstab 1:87 zu sehen.
Floridsdorfer Bezirksmuseum, 1210 Wien
Prager Straße 33
Öffnungszeiten: Dienstag von 15:00 - 19:00 Uhr / Sonntag von 9:30 -
12:30 Uhr
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Ihr
Ernst Sladek
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