Der
Mercedes
- Benz 190 SL |
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Ein Bericht von Georg Zwickl |
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Nach
dem Krieg waren alle europäischen Firmen bemüht, auf dem
amerikanischen Automarkt Fuß fassen zu können. MERCEDES-BENZ hatte den
ersten Erfolg bereits verbucht, denn der 300 SL war in den Staaten mehr
als gefragt. Mit jedem SL schreibt MERCEDES-BENZ nicht nur die
Geschichte einer legendären Sportwagen-Tradition fort, mit jedem SL
werden neue Maßstäbe für den Automobilbau der Zukunft gesetzt. Bereits 1952/1953 entstanden im Werk Sindelfingen atemberaubend schöne Holz- und Plastilinmodelle eines Zweisitzers. Im Februar 1954 nahm das Ganze konkrete Formen an. |
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Bei der New Yorker Sport`s Car Show wurde der gelungene Roadster das erste Mal in der Öffentlichkeit präsentiert. Der Erfolg war von Anfang an so durchschlagend, das die Serienfertigung rasch beschlossen wurde. |
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Der 190
SL war geboren. Im Winter 1954/55 war es dann so weit – der als seriös definierte zweisitzige Reise – und Gebrauchswagen eroberte von Anfang an die Herzen der Kunden. Der Motor des 190 SL war ein besonders bemerkenswertes Aggregat. Die 6000 U/min verliehen dem 190 SL die Charakteristik eines Hochleistungstriebwerks. Zwar war die Kurbelwelle – wie damals üblich – dreifach gelagert, jedoch in Vielstofflagern! |
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Große Einlassventile, natriumgefüllte Auslassventile, und strömungstechnisch günstig geformte Ansaug- und Auslasswege sorgten für den wirkungsvollen Gasaustausch. Ein Öl-Wasser-Wärmetauscher sorgte für schnelles Erreichen der Betriebstemperatur, bzw. für die Kühlung des Öl`s bei Vollast. | ||
Hier ist nicht die Rede eines neuen Autos – das galt für den 190 SL vor 50 Jahren!!! 105 PS, 14,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, = 175 km/h Spitze. Die Bremsen des 190 SL waren in turbinenartigen verrippten Trommeln untergebracht und hatten selbstnachstellende Backen. Auf Wunsch war die Ate-Vakuum-Bremshilfe lieferbar, bereits ab Mai 1956 wurde dieses Servogerät serienmäßig eingebaut. Gleichzeitig kam ein verbessertes Heizgebläse dazu, und das Handschuhfach erhielt einen absperrbaren Deckel mit eingebauter Uhr. Das 4-Gang-Getriebe war vollsynchronisiert. |
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Alle Kritiker lobten stets die Verarbeitung, sowie das neutrale Fahrverhalten. „Road & Track“, eine amerikanische Fachzeitschrift schrieb damals: „Der 190 SL ist einer der besten und sichersten Hochgeschwindigkeits-Tourenwagen, agil, klein und manövrierfähig“. Verblüfft waren alle von der völligen Zugfreiheit, die auch beim offenen Fahren gewährleistet war. |
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Im Mai 1955 gab es nur die Roadster-Version.
Bereits bei der intern. Automobil-Ausstellung im September des gleichen Jahres
gab es zwei Coupe Versionen. Ab September 1959 gab
es dann ein vergrößertes Panorama-Heckfenster, auch die Heckscheibe des
Verdecks wurde verbreitert. |
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Am 8. Februar 1963 lief der 25.881 190 SL als letztes Exemplar vom Band. Viele sind noch erhalten, werden gehegt und gepflegt, und haben nichts von ihrem Reiz eingebüßt. 16.500 DM war der Preis für einen Roadster damals – heute ist er ein vielfaches wert. |
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Diese Sondermarke ist bereits vergriffen |
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Euer
Georg Zwickl |
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